„Die Stadt Meckenheim will ihr Land nachhaltig vermarkten“
Interview mit Dirk Schwindenhammer, Wirtschaftsförderung Meckenheim
12.11.2018

Wieso plant Meckenheim einen nachhaltigen Gewerbepark?
Landwirtschaft, Obstbau, Baumschulen – wir sind eine grüne Stadt. Unser Motto lautet: „Gerne im Grünen leben und arbeiten“. So hat Meckenheim seine Marketingstrategie aufgebaut, so entwickeln wir Themen.
Muss die Stadt Meckenheim sorgfältig mit ihren Flächen umgehen?
Wir haben in der Region einen enormen Flächendruck, die Nachfrage nach Grundstücken ist riesig. Dabei stehen Landwirtschaft, Wohnen, Gewerbe und Freizeitgestaltung in großer Konkurrenz zueinander. Um das wertvolle Gut Land nicht zu vergeuden, hat Meckenheim nach einem Konzept gesucht, die Grundstücke nachhaltig zu vermarkten. Und das ressourcenschonend.
Welche Kriterien müssen Unternehmen erfüllen, um sich ansiedeln zu dürfen?
Zunächst sind es Kriterien, die andere Kommunen auch haben: Steuereinnahmen und Arbeitsplätze gehören dazu. Doch bei uns steht der Klimaschutz im Vordergrund. Die Unternehmen sollen möglichst zum Branchencluster „bio innovation“ gehören. Denn dieses Cluster hat die größten Zukunftseffekte. Im „bio innovation park Rheinland“ sind das die Themen Ernährung/ Lebensmittel, nachwachsende Rohstoffe, erneuerbare Energien/Klimaschutz sowie Gesundheit.
Das klingt nach sehr engen Kriterien.
Auf den ersten Blick ja, doch der Blick lässt sich erweitern. Wir hatten z.B. bereits ein Gespräch mit einem Ingenieurbüro, das sich auf Steuerungs- und Messtechnik in Gesundheitseinrichtungen spezialisiert hat. Steuerung ist sehr wichtig, um Ressourcen sinnvoll einzusetzen. Es geht uns also nicht um den Landwirt, der Biolebensmittel in einem modernen Gewächshaus züchtet. Es geht uns um Unternehmen, die moderne Gebäude und Techniken konzipieren.
Ursula Katthöfer, freie Journalistin, Bonn