Wirtschaftsschädigende Verkehrsgestaltung in der Bonner Innenstadt muss beendet werden

Offener Brief an OB Dörner

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, 

die Bonner Innenstadt ist zurzeit für Besucher, die mit dem PKW anreisen, nicht mehr befriedigend zu erreichen. Die Situation ist aus Sicht der Wirtschaft nicht tragbar. Folgende Kritikpunkte sind zu nennen: 

  1. Die um den City-Ring liegenden Parkhäuser sind nach der Kappung des City-Rings nicht zufriedenstellend erreichbar.
  2. Autofahrer, die entweder in der Marktgarage keinen geeigneten Parkplatz finden konnten und deshalb zu den nördlich gelegenen Parkhäusern gelangen wollen oder aber nach ihrem Einkauf in den Bonner Norden abfahren wollen, müssen derzeit
  3. (aufgrund der Baustelle Koblenzer Tor) einen U-Turn auf der Höhe des Museums Koenig in Kauf nehmen – ein Umweg von mitunter vier Kilometern.
  4. Die gleichzeitige Kappung des City-Rings und die Sanierung des Koblenzer Tors führen dazu, dass die Innenstadt aus Richtung Süden nur noch eingeschränkt erreichbar ist.
  5. Die Vorderseite des Hauptbahnhofs können Autofahrer nunmehr nur noch über die Südunterführung und die Nordunterführung erreichen. Die Autofahrer sind gezwungen, eben nicht mehr den City-Ring zu benutzen, sondern müssen jetzt über den Bonner Talweg und den Wittelsbacher Ring anfahren. Haltemöglichkeiten auf Vor- oder Rückseite des Hauptbahnhofes gibt es kaum. 
  6. Auch die Kaiserstraße hat ihre Bypass Funktion verloren, sodass die Verkehre auf der Adenauerallee zum Erliegen kommen. Immer mehr werden der Bonner Talweg und die Baumschulallee zu entsprechenden Bypässen. Die Folge dort sind Staus.
  7. Die Gewerbebetriebe in der Bonner Innenstadt spüren bereits jetzt, dass die üblicherweise mit dem PKW anreisenden Kunden fernbleiben. Dass diese Kunden nunmehr mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV anreisen, lässt sich nicht bestätigen.
  8. Wirtschaftsverkehre in und aus der City können bereits heute nicht mehr vernünftig durchgeführt werden. Auch Handwerksbetriebe haben größte Schwierigkeiten, ihre Kunden im Bereich der Innenstadt zu erreichen und dort ihre Leistungen zu erbringen.
  9. Ortsfremde Touristen werden durch die herrschende Verkehrsführung verunsichert und wissen nicht, wo sie ihre Fahrzeuge abstellen können.
  10. Kaum sind die oben beschriebenen Maßnahmen eingeführt, droht nun die Einführung der Busspur auf dem Bertha-von-Suttner-Platz.

Die unterzeichnenden Verbände fordern deshalb von der Stadt: 

  1. Das Aussetzen aller weiteren Baumaßnahmen, die die Erreichbarkeit der Innenstadt weiter gefährden.
  2. Die Öffnung des City-Rings für die Bauzeit am Koblenzer Tor.
  3. Die Änderung der Verkehrsführung der Kaiserstraße, so dass es wieder möglich ist, von Süden hin auf den City-Ring zu fahren, um die Adenauerallee zu entlasten.
  4. Die Einführung einer Busspur auf dem Bertha-von-Suttner-Platz nur als Test, jedoch auf gar keinen Fall während der aktuellen Baumaßnahmen.
  5. Die Schaffung sicherer Abstellplätze für hochwertige Fahrräder in der Bonner Innenstadt.
  6. Den umgehenden Ausbau des ÖPNV. Die Besucher der Innenstadt benötigen die Maßnahmen jetzt und nicht erst in 10 Jahren.

Gerne stehen wir für lösungsorientierte Gespräche zur Verfügung.