Umfrage "Going International": Auswertung für Nordrhein-Westfalen

Freihandelsabkommen werden immer wichtiger für das NRW-Auslandsgeschäft

Globales Handeln wird durch internationale Krisen zunehmend erschwert. Fast jedes zweite Unternehmen hat bereits neue Märkte für die Exporttätigkeit erschlossen oder plant, dies zu tun. Das Ergebnis geht aus der aktuellen IHK-Umfrage “Going International 2023” hervor. Der Umfrage zufolge gewinnt der Markt innerhalb der Eurozone für viele Unternehmen an Bedeutung.

Handelshemmnisse erschweren Diversifizierung der Lieferbeziehungen
Ein möglicher Grund für die Orientierung der Auslandsgeschäfte in Richtung des europäischen Raumes kann in der Zunahme der Handelshemmnisse liegen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen haben 2022, unabhängig von den coronabedingten Reiseeinschränkungen oder Grenzschließungen, eine Zunahme von Hemmnissen im internationalen Geschäft gespürt. Als besonders starkes Hemmnis empfinden Unternehmen Sanktionen (56 %) – ein Anstieg um 34 Prozentpunkte zum Vorjahr – gefolgt von lokalen Zertifizierungsanforderungen (50%) und verstärkten Sicherheitsanforderungen (42 %).

Die Hemmnisse treten am häufigsten in Russland (46 %), dem Vereinigten Königreich (46 %) und China (27 %) auf. Neben dem Abbau von Handelshemmnissen (70%) wünschen sich Unternehmen von der Politik ehrgeizige Handelsabkommen (56%) und bessere multilaterale Regeln (42%), um ihre Lieferbeziehungen zu erweitern.

Wirtschaft benötigt Unterstützung bei der Umsetzung von Sorgfaltspflichten
Mit dem Inkrafttreten des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetztes, am 1. Januar 2023, gehen für viele Unternehmen neue Verpflichtungen zur Umsetzung von umwelt- und menschenrechtlichen Maßnahmen einher. Weiterhin zählen der bürokratische Aufwand (96 %), die zusätzlichen Kosten (74 %) und unklare Anforderungen (73 %) zu den Top-Herausforderungen.