Führt die Marktmacht digitaler Plattformen zu Wettbewerbsbeeinträchtigungen? Um das zu ermitteln, fragt die Bundesnetzagentur derzeit die Erfahrungen ab, die gewerbliche Kunden mit Handels- und Vergleichsplattformen, App-Stores, Suchmaschinen oder B2B-Plattformen gemacht haben.
Hintergrund der Konsultation sind die aktuellen Regulierungsbestrebungen auf europäischer Ebene – so legte die EU-Kommission mit dem Digital Services Act und dem Digital Markets Act Mitte Dezember ein umfassendes Regulierungspaket für Online-Plattformen vor.
Erste Erkenntnisse der Bundesnetzagentur zeigen, wie wichtig das Thema ist. So schätzte die Mehrheit der bislang befragen gewerblichen Nutzer sowohl Marketing- als auch Vertriebsaktivitäten über digitale Plattformen als bedeutungsvoll ein: Fast drei Viertel sehen erhebliche Schwierigkeiten darin, ohne die Nutzung von digitalen Plattformen im deutschen Markt bestehen zu können. Das deckt sich auch mit den Ergebnissen der aktuellen IHK-ibi Handelsstudie (PDF, 2 MB). Hiernach sind 37 Prozent der Händler sowohl stationär als auch online aktiv, 14 Prozent setzen ausschließlich auf Online-Kanäle.
Die Unternehmen berichten der Bundesnetzagentur aber auch von vielfältigen Schwierigkeiten mit digitalen Plattformen. Diese betreffen in erster Linie das Beschwerdemanagement, den Umgang mit Kunden- und Produktbewertungen, Provisionen und Gebühren sowie die Doppelrolle von Plattformbetreibern als "Gastgeber" und gleichzeitig Anbieter eigener Produkte in ihrem Portal. Im Fokus der bisherigen Erfahrungsberichte stehen vor allem Handelsplattformen.
Gewerbliche Nutzer von Plattformen können sich an dem laufenden Monitoring weiter beteiligen. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse soll bewertet werden, wie sich Schwierigkeiten rasch und effizient lösen lassen.
Einen Link zur Konsultation und einen Überblick über die ersten Ergebnisse finden Sie unter der Adresse www.bundesnetzagentur.de/digitalisierung-konsultation.
Quelle:
Meldung des DIHK vom 25.01.2021
