Auch die regionale Wirtschaft steht in den nächsten Jahren vor großen Transformationsprozessen. Die Industrie- und Handelskammer Bonn-Rhein/Sieg (IHK) hat sich in ihrem neuen Arbeitsprogramm (IHK-Agenda 2022-2026) das Ziel gesetzt, Unternehmen bei diesen Veränderungen dauerhaft zu unterstützen. Die IHK-Vollversammlung hat das Papier in ihrer letzten Sitzung im August verabschiedet.
„Die Frage nach einer sicheren Versorgung mit bezahlbarer Energie treibt derzeit viele Betriebe in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis sehr um. Für einige geht es schon jetzt um die Existenz“, sagt IHK-Präsident Stefan Hagen. Und weiter: „Als Kammer werden wir uns für eine zukunftsfähige Energie-Infrastruktur einsetzen. Ökologische Notwendigkeit und ökonomische Vernunft müssen dabei ständig in Einklang gebracht werden.“ Für die IHK sind dabei Investitionen in eine nachhaltige Energieversorgung sowie ergebnisoffene Klima-Innovationen von grundlegender Bedeutung. Fossile Energieträger behalten jedoch aus Sicht der Kammer für die Zeit des Übergangs auch ihre Berechtigung.
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille: „Wir werden die Unternehmen schnell über Entwicklungen im politischen Betrieb informieren, Klarheit in das Regelungsdickicht auf EU-, Bundes- und Landesebene sowie regionaler Behörden bringen und kontinuierlich über die Folgen für Betriebe aufklären.“ Darüber hinaus werden praktische IHK-Serviceleistungen zu neuen Fördermaßnahmen interessierten Unternehmen den Schritt in die Zukunft erleichtern. Dr. Hille weiter: „Hier sind Dekarbonisierung und Klimaneutralität sowie Kreislaufwirtschaft unsere Schwerpunkte.“
Das Transformationsthema zieht sich durch alle Kapitel der IHK-Agenda. Die Kammer sieht hier in der Nachhaltigkeitsregion Bonn/Rhein-Sieg große Chancen für Gründerinnen und Gründer und möchte auf diesem Feld weiter vernetzen.
„Darüber hinaus ist Fachkräftesicherung in Zeiten einer dramatisch sinkenden Erwerbsbevölkerung für das Bestehen von Unternehmen wesentlich. Dazu wird die IHK mit Beratungsangeboten und Kampagnen ihren Beitrag leisten“, sagt IHK-Präsident Stefan Hagen.
Die Wettbewerbsfähigkeit der Region Bonn/Rhein-Sieg wird auch auf dem Gebiet einer guten Verkehrsanbindung entschieden. „Wir müssen ideologiefrei über zeitgemäße Verkehrskonzepte diskutieren und über den Tellerrand schauen. Eine nachhaltige ÖPNV-Infrastruktur sowie Fahrradwege gehören für die IHK genauso dazu, wie der freie Zugang der Innenstädte für motorisierte Transportfahrzeuge. Gewerbe muss sich auch künftig in der Region entwickeln können – gern auch nachhaltig. Dafür werden wir uns als IHK in den kommenden Jahren weiter stark machen“, so Hagen abschließend.