Die Einigung zwischen den USA und der Europäischen Union verschafft der regionalen Wirtschaft in Bonn/Rhein-Sieg nicht die ersehnte Planungssicherheit. Das zeigt eine Blitz-Umfrage der IHK-Organisation, die nach dem sogenannten Zoll-Deal unter bundesweit rund 3.500 Betrieben durchgeführt worden ist. Knapp 70 Prozent der 44 Unternehmen aus Bonn/Rhein-Sieg, die sich an der Befragung beteiligt haben, nennen die handelspolitische Unsicherheit als ihre größte Belastung – trotz der Einigung.
„Das Zoll-Abkommen wird auch in unserer Region eher kritisch aufgenommen, zu einseitig sind die Belastungen und zu groß ist die Unsicherheit über das, was womöglich noch kommt. Die wirtschaftlichen Beziehungen zu den USA haben sich mittlerweile nachhaltig verschlechtert“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille.
Weniger Handel mit den USA als Folge
Drei Viertel der befragten hiesigen Unternehmen berichten von negativen Auswirkungen des schon seit Monaten andauernden Handelsstreits, mehr als die Hälfte bewertet den „Deal“ als Belastung für ihr Unternehmen. Die Folgen: Weniger Handel mit den USA (40 Prozent) und das Ziel, sich stärker auf den EU-Binnenmarkt zu fokussieren (55 Prozent).
„In Zeiten globaler Verwerfungen ist der Binnenmarkt das größte Pfund für die Wirtschaft“, sagt Hille. „Wenn es gelingt, ihn zu stärken, kann das die negativen Effekte des Zollstreits auszugleichen helfen. Und es stärkt die Position der EU, im Handel mit den USA wieder faire Bedingungen zu erreichen. Denn angesichts der Bedeutung des US-Markts muss das ein Ziel bleiben.“
Weitere Informationen zur Umfrage unter: https://www.dihk.de/de/themen-und-positionen/internationales/zoll-deal-mit-den-usa-bringt-der-wirtschaft-neue-sorgen-statt-erleichterung--135224