6x Nachgefragt bei ...

... Bert Spilles

Bert Spilles

Was macht den Bio Innovation Park aus?

Der bio innovation park Rheinland e.V. (bioIP) ist ein interdisziplinäres, überregionales Netzwerk, das seit 2015 Wissenschaft, Wirtschaft und Kommunen, insbesondere die Region Meckenheim, Rheinbach und den Rhein-Sieg-Kreis miteinander verbindet. 

Wir bündeln regionale Kompetenzen, um innovative, nachhaltige und wissenschaftlich fundierte Lösungen für zentrale Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln. Schwerpunkte sind nachhaltiges Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen, CO2-Kompensation in regionalen Umweltschutzprojekten sowie die Digitalisierung in der Landwirtschaft. Dabei sind wir global am „Puls der Zeit“.

Wie klappt die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft?

Sie funktioniert hervorragend, da der bioIP gezielt beide Seiten verbindet. Hochschulen und Forschungseinrichtungen bringen wissenschaftliche Expertise, aktuelle Methoden und Erkenntnisse in unser Netzwerk ein. Unternehmen steuern ihre praktische Erfahrung, Umsetzungskompetenz und konkrete Bedarfe bei. In gemeinsamen Projekten wie „BioBauDigital“, „RegioCERT“ oder „DigiKliMAP“ entstehen so innovative, praxisnahe Lösungen, von denen beide Seiten unmittelbar profitieren. Der bioIP initiiert und koordiniert Projekte und moderiert den Wissenstransfer – mit Mehrwerten für Wissenschaft, Wirtschaft und die Region.

Wie definieren Sie nachhaltiges Wirtschaften?

Nachhaltiges Wirtschaften heißt, ökologische Verantwortung konsequent mit langfristiger, wirtschaftlicher Tragfähigkeit und sozialer Gerechtigkeit zu verbinden. Im bioIP arbeiten wir branchen- und fachübergreifend mit den unterschiedlichen Akteuren der Region darauf hin, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zusammenwachsen. Zum Beispiel durch die Nutzung schnell wachsender Pflanzen wie Paulownia und Miscanthus als nachhaltige Baumaterialien.

Welchen Beitrag kann die Kreislaufwirtschaft für unsere Wirtschaftsregion liefern?

Die Kreislaufwirtschaft birgt enormes Potenzial für unsere Region: Sie fördert die effiziente Nutzung lokaler Ressourcen, minimiert Abfälle und stärkt regionale Wertschöpfungsketten. Besonders im Bereich nachwachsender Rohstoffe wie Paulownia oder Miscanthus entstehen neue Märkte, Arbeitsplätze und wirtschaftliche Perspektiven. 

Ein weiteres Projektbeispiel mit Modellcharakter ist der innovative Recyclingpark „Grüne Mine“ unseres Mitgliedsunternehmens Hündgen Entsorgungs GmbH & Co. KG in Swisttal. Hier wird Recycling, erneuerbare Energieproduktion und industrielle Verarbeitung von Wertstoffen kombiniert. 

Zugleich verfolgen wir eine Vielzahl ähnlicher Projekte, etwa zur Entwicklung nachhaltiger Baustoffe oder zur regionalen CO2-Zertifizierung, die den Aufbau geschlossener Wertschöpfungskreisläufe mit nachwachsenden Rohstoffen fördern. Die Kreislaufwirtschaft erhöht die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit der Region und macht das Rheinland zu einem Vorreiter für nachhaltige Innovationen.

Was wünschen Sie sich für die nächsten zehn Jahre?

Dass sich der bioIP als Netzwerk weiter dynamisch entwickelt und als europaweit anerkanntes Kompetenzzentrum für nachhaltige Innovationen etabliert. Persönlich wünsche ich mir die Umsetzung unseres geplanten „Green Construction Center“ für das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen als Leuchtturmprojekt für zirkuläres Bauen sowie die internationale Anerkennung unseres wissenschaftlich fundierten CO2-Zertifizierungsmechanismus „RegioCert“.

Ein Tipp für die Freizeitgestaltung in Bonn/Rhein-Sieg?

Ob Wandern, Radfahren auf der Apfelroute oder einfach gemütlich spazieren: Einfach einmal die landschaftliche Vielfalt unserer Region genießen. Insbesondere unsere Kulturlandschaft rund um Meckenheim und Rheinbach sowie den Kottenforst. Und anschließend in einem der zahlreichen Hofläden und Hofcafés einkehren und lokale Spezialitäten ge