Gemeinsam für eine bessere Radinfrastruktur in der Region

IHK hat mit ADFC und Radentscheid Positionspapier erarbeitet

Dr. Frank Begemann (ADFC), Gerd Billen (ADFC), IHK-Präsident Stefan Hagen, Annette Quaedvlieg (ADFC) und Steffen Schneider (Radentscheid Bonn) (v.l.)

Die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg hat mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Bonn/Rhein-Sieg und dem Radentscheid Bonn ein gemeinsames Positionspapier zum Radverkehr erarbeitet. Darin beschreiben die Organisationen, welche Bedeutung der Radverkehr für die Mobilität in der Region hat und wie sich dessen Anteil am Mobilitätsmix steigern ließe – im Sinne der Umwelt und im Einklang mit den Belangen der Wirtschaft.

„Unsere Region ächzt Tag für Tag unter der überlasteten Verkehrsinfrastruktur. Wenn mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen, können davon auch die Wirtschaftsverkehre profitieren. Für eine erfolgreiche Verkehrswende ist entscheidend, dass kein Flickwerk entsteht, sondern eigenständige und sichere Radrouten geschaffen werden. Dabei gilt es, die Kapazitäten und die Anforderungen der anderen Verkehrsträger miteinzubeziehen und ganzheitlich auf die Verkehrsströme zu blicken“, sagt IHK-Präsident Stefan Hagen.

„Das Wichtigste für Radfahrende in Bonn und der Region sind sichere, durchgängige Radpendlerrouten. Diese müssen mit den ÖPNV-Knotenpunkten sowie Schulen, großen Behörden und Betrieben gut vernetzt sein. An den ÖPNV-Haltestellen brauchen wir Fahrradparkhäuser und Fahrradleih-Stationen. Wir brauchen fahrradfreundliche Arbeitgeber, die die Nutzung von ÖPNV und Fahrrad bewerben und belohnen. Nur so können wir unsere Klimaziele realisieren und die Attraktivität unserer Heimatregion nachhaltig fördern. Der intensive Austausch mit der IHK ist uns auf der Suche nach guten Lösungen für alle sehr wichtig. Nehmen wir uns Utrecht als Vorbild!“, sagt Annette Quaedvlieg, Vorsitzende des ADFC-Kreisverbands Bonn/Rhein-Sieg.

„Wir sind davon überzeugt, dass mehr Radwege weniger Stau bedeuten. Das Fahrrad hat einen enormen Technologiesprung gemacht. Radfahren mit Pedelecs und Transport mit dem Fahrrad sind bequemer geworden und interessieren viele Menschen. Daher setzen wir uns dafür ein, dass Verlorouten ausgebaut werden, die durchgängig und sicher sind. In einer wachsenden Stadtbevölkerung brauchen wir Alternativen zum Auto. Diese zu entwickeln geht nur im Miteinander. Der Dialog ist für uns ein zentraler Erfolgsfaktor für die Weiterentwicklung der Mobilität in unserer lebenswerten Stadt“, sagt Steffen Schneider, Pressesprecher des Radentscheid Bonn.

Pendelbeziehungen zwischen Bonn und Rhein-Sieg berücksichtigen

IHK, ADFC und Radentscheid sprechen sich in dem gemeinsamen Papier – zusätzlich zu den schon bestehenden Hauptrouten beiderseits des Rheins – für fünf bis acht lückenlose und sichere Routen für den Radverkehr in Bonn aus. Diese sollten angesichts der intensiven Pendelbeziehungen zwischen Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis möglichst gut an die Nachbarkommunen angebunden sein. Insbesondere im ländlichen Raum erleichtern zudem gut ausgestattete Mobilstationen den Wechsel zwischen Verkehrsträgern, etwa vom ÖPNV auf das Fahrrad. Eine wichtige Rolle kommt auch den Unternehmen zu, die mit einem betrieblichen Mobilitätsmanagement ihren Beitrag leisten können.