Die schlechte Wirtschaftslage belastet das Geschäft von Hotels, Restaurants und Reiseunternehmen in der Region Bonn/Rhein-Sieg. Derzeit bewertet nur noch ein Viertel der Betriebe aus der hiesigen Tourismusbranche seine Lage als gut. Fast jedes zweite Unternehmen berichtet von rückläufigen Umsätzen. Das zeigt die aktuelle Tourismus-Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg für Herbst 2025.
„Vergangenes Jahr haben die Fußball-Europameisterschaft und die Klimakonferenz für ein – im Rückblick leider nur kurzes – Zwischenhoch im Sommer gesorgt“, sagt IHK-Vizepräsidentin Ruth Maria Winterwerp-van den Elzen. „Solche Sondereffekte fehlen uns dieses Jahr. Zugleich wirkt sich die anhaltende schlechte Wirtschaftslage auf die Reise- und Ausgehfreudigkeit der Menschen aus. Sie halten das Geld stärker zusammen.“
Übernachtungen: Köln und das Münsterland schneiden besser ab
So sind die Übernachtungszahlen in Bonn/Rhein-Sieg im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. Und noch immer besuchen weniger Menschen die Region als in der Zeit vor der Corona-Pandemie. Andere Regionen schneiden im Vergleich besser ab: Köln und das Münsterland liegen mittlerweile über dem Vor-Corona-Niveau.
„Bei der gemeinsamen Vermarktung ihrer Vorzüge auf Messen hat die Tourismusregion Bonn/Rhein-Sieg noch Potenzial“, sagt Claudia Betzing, Geschäftsführerin der IHK für Standortpolitik und Unternehmensförderung. „Mit der Neuaufstellung der Tourismus & Congress GmbH und der bevorstehenden Wiedereröffnung der Beethovenhalle sind die Rahmenbedingungen zukünftig deutlich besser – die Region muss diese Chancen jetzt nutzen.“
Verpackungssteuer: Zusatzbelastungen vermeiden
Der Geschäftsklimaindex für die Branche liegt mit 85 Punkten unter dem des Vorjahres (97) und dem Konjunkturklimaindex der Gesamtwirtschaft (92). Als Geschäftsrisiko nennen die Unternehmen am häufigsten die Energie- und Rohstoffpreise (55 Prozent), dicht gefolgt von den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (54 Prozent). „Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage sollte der Gesetzgeber weitere Zusatzbelastungen tunlichst vermeiden“, sagt Betzing. Das gelte auch für kommunale Verpackungssteuern.



