Risikofaktor Brücken: IHKs fordern Tempo bei Planung, Sanierung und Bau

Die Industrie- und Handelskammern (IHK) im Rheinland haben eine Studie über den Zustand der Brücken im Rheinland vorgestellt. Das Fazit: Der Zustand der Brücken ist kritisch – es besteht erheblicher Instandhaltungsbedarf, um den Wirtschaftsstandort zu stärken. Notwendig sind hierfür verbindliche Zusagen der Politik.

„Leistungsfähige Brücken sind systemrelevant, sie sind eine Grundvoraussetzung für effiziente Mobilität und – damit einhergehend – für den Wirtschaftsstandort Rheinland“, sagt Prof. Dr. Stephan Wimmers, Geschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg. Die Studie ist in Zusammenarbeit mit dem Institut für Straßenwesen (ISAC) der RWTH Aachen entstanden und wertet die verfügbaren Daten der Brücken von Bund und Land NRW aus.

Ein zentrales Ergebnis der Analyse: Über 1.000 Brücken im Rheinland sind in einem schlechten oder sehr schlechten Zustand. Der Instandhaltungsbedarf ist hoch. Zusätzlich sorgen starre, lange Verfahren sowie fehlende Personalkapazitäten zu Verzögerungen von Instandhaltungsmaßnahmen, die sich sowohl auf die für die Wirtschaft relevanten Lkw-Verkehre als auch auf Pendlerinnen und Pendler negativ auswirken. Die daraus resultierenden unternehmerischen und volkswirtschaftlichen Kosten sowie Umweltschäden gilt es zu vermeiden, um die Zukunftsfähigkeit der Region langfristig erhalten zu können. Die Handlungsempfehlungen der IHKs beinhalten Maßnahmen, mit denen Prozesse standardisiert und beschleunigt werden können. „Das ist wichtig, um einen fließenden Warenverkehr zu stärken und dadurch die Infrastruktur für wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand sicherzustellen. Die IHK fordert deshalb die Einführung einer verwaltungsinternen Termin- und Projektsteuerung, die insbesondere klare Fristen für die Bearbeitung durch die Verwaltung festschreibt“, so Wimmers weiter. Von der Politik wünschen sich die IHKs im Rheinland zudem ein Sondervermögen Rheinbrücken. „Durch ein zweckgebundenes Sondervermögen wären die Mittel sofort verfügbar. Wir dürfen beim Erhalt unserer Infrastruktur keine Zeit mehr verlieren“, schließt Wimmers ab.